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Auch du bist ein*e Linksextremist*in? Dann mach mit bei unserer Selbstbezichtigungskampagne!
Einfach unten stehendes Formular ausfüllen und Dein Foto (am besten mit einem Schild „linksextrem“, „extrem XY“ oder ähnlichem) an links-extrem@gmx.de schicken.
Indem du das Formular ausfüllst und uns ein Foto schickst, erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir diese auf diesem Blog veröffentlichen und auf Facebook verlinken. Zudem bezichtigst du dich zu unten stehender Erklärung. Wer seinen „echten“ Namen nicht nennen möchte: Auch Pseudonyme sind erlaubt.
Mit der Teilnahme an der Kampagne bekennst du dich zu folgender Erklärung:
Ich bin linksextrem.
Ich kann mich mit einem oder mehreren dieser Statements oder ähnlichen Aussagen identifizieren:
„Ich wende mich offensiv gegen den Einsatz von Militär im Inland und im Ausland. Ich nenne mich antimilitaristisch.“
„Ich setze mich für die Abschaffung der Atomenergie ein.“
„Ich kritisiere offensiv Rassismus, Sexismus und Nationalismus.“
„Ich blockiere die Aufmärsche von Neonazis.“
„Ich finde die weltweite soziale Ungleichheit unerträglich. Ich bin globalisierungskritisch.“
„Ich stelle die derzeitige Wirtschaftsordnung grundsätzlich in Frage. Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte.“
Wenn es nach den Definitionen einiger konservativer PolitikwissenschaftlerInnen oder dem politischen Inlandsgeheimdienst, dem Verfassungschutz, geht, bin ich mit obigen Statements „linksextrem“. Ich werde somit auf die selbe Stufe wie Neonazis gestellt und oft für mein Engagement kriminalisiert.
Ich halte den Begriff des Linksextremismus für vereinfachend und für falsch. Politisches
Engagement ist extrem wichtig und demokratisch und nicht extremistisch. Wenn ich für mein oben beschriebenes Engagement als linksextrem bezeichnet werde, dann bin ich wohl linksextrem. Ich habe keinen Grund, mich davon zu distanzieren. Denn ich setze mich für eine andere, bessere Welt ein.
Pingback: “Linksextrem” «
woher sind die zitate? die sind sooo gut 😉
Zara Amy Eckhardt schrieb: „Linksextrem ist, wenn man vor allem Unternehmertum für völlig überflüssig hält und der Selbstüberschätzung seiner Bewegung unterliegt, dass der Staat schon alles machen könne und das Unternehmertum deshalb sofort komplett abgeschafft gehöre.“
Das Grundgesetz schreibt weder das Recht auf privates Eigentum an Produktionsmitteln fest, noch legt es eine Wirtschaftsordnung fest. Wir Kommunisten und Sozialisten haben es garnicht nötig uns gegen das Grundgesetz zu stellen. Im Gegenteil stehen wir für die Verteidigung, die volle Verwirklichung und den Ausbau unserer Grundrechte ein.
„Artikel 14 GG
[..]
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.“
Noch schöner ist es in der Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen formuliert:
„Artikel 27. (1) Großbetriebe der Grundstoffindustrie und Unternehmen, die wegen ihrer monopolartigen Stellung besondere Bedeutung haben, sollen in Gemeineigentum überführt werden. “
Die faschistische Weltanschauung hingegen, führt unweigerlich zu einer Ablehnung unserer Verfassung. Die faschistische Weltanschauung basiert auf der Annahme, dass Menschen ungleichwertig seien. Dies Widerspricht z.B. Artikel 3 der Grundgesetzes:
„Artikel 3 GG
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Die letzten 5 Aussagen haben wirklich höchstens nur mit Links und nicht mit linksextrem zu tun. Linksextrem ist, wenn man vor allem Unternehmertum für völlig überflüssig hält und der Selbstüberschätzung seiner Bewegung unterliegt, dass der Staat schon alles machen könne und das Unternehmertum deshalb sofort komplett abgeschafft gehöre.
Ich persönlich stimme den 4 letzten Aussagen von oben zu.
Dieses „Vater-Unser“ der angeblich linksextremen kann von niemanden der noch bei Verstand ist einfach so hingenommen werden.
Was hat Atomenergie bzw. Globalisierung mit Linksextremismus zu tun?
Auch bin ich keineswegs antimilitaristisch denn wir brauchen schlicht ein Gleichgewicht des Schreckens was den imperialistischen Mächten entgegensteht.
Achja und kein Wort zu Sozialismus oder Kommunismus… was ist denn da bitte anstelle des Kapitalismus euer Ziel?
Anarchie?
Was Spricht denn gegen Anarchismus? Ist das für dich keine radikale linke Bewegung?
Übrigens solltest du Militarismus und Militanz nicht verwechseln. Militanz mag notwendig sein (siehe Militanzdebatte), Militarismus mit den damit einhergehenden Hirarchichen Strukturen, Befehlsgehorsam und Corpsgeist allerdings wohl kaum.
Wenn du den Text oben (den ich auch nciht für ‚ideal‘ halte) gründlich gelesen hättest wüsstest du auch, was Globalisierung und Atomenergie mit ‚Linksextremismus'[sic] zu tun haben: Es gibt nämlich konservative Politiker, die bereits den kritischen umgang mit diesen Themen als zutiefst linksextrem einstufen. Das ist auch aus einer historischen Perspektive garnicht so abwegig, wenn mensch bedenkt, das die autonome Bewegung in deutschland sich insbesondere im Protest gegen Atomenergie herausbildete und die Proteste in Heiligen Damm (sprich G8, Sprich Globalisierung) zu den am häufigsten herangezogenen Beispielen für ‚Linksextremismus'[sic] zählen.
@ Allgemein
Es wäre schön, wenn ihr irgendwo die Entwicklung des Extremismusbegriff aus der Totalitarismusdebatte darstellen und vielleichtauch auf vorläufer wie den Radikalenerlass bezug nehmen würdet um dem ganzen eine wissenschaftliche Dimension zu verleihen. Nach dem köstlichen B.Z. Artikel spuken hier leider vorallem überparanoide kleigeister umher, die das inhaltliche Niveau nicht unbedingt erhöhen.
Sry mir ist es gleich was Konservative für Begrifflichkeiten verwenden oder was wer auch immer für „historisch“ korrekt hält.
Fakt ist Atomkraft hat nichts mit Linksextremismus zu tun und dass wird auch durch von Energiekonzernen gesponsorter Korruption nicht anders.
Bzgl. Globalisierung ist zu sagen dass es sich hierbei um einen im Prinzip mythischen Kampfbegriff der Neoliberalen handelt der im Prinzip absolut nichtssagend ist.
Wer sich gegen Neoliberalismus, Austeritätspolitik bzw, Schuldknechtschaft via IWF und Weltbank stellt sollte es klar benennen und nicht zu diesem Abstraktum verschmelzen, was auch begrifflich irreführend ist, denn Globalisierungsgegner sind ja nicht Isolationisten, die eine Mauer um ihr Land errichten wollen.
Was die erste Frage angeht… Alles was die linken Bewegungen je hervorgebracht haben. Anarchie bedeutet Mord wird legal. Was die zweite angeht nein für mich ist Anarchismus nichts weiter als radikaler Libertarismus.
Bei der Militarismussache bin ich zugegebenermaßen unsicher wie weit die Definition geht allerdings halte ich das Militär in seiner Gesamtheit für die Erhaltung des (hoffentlich sozialen) Staates notwendig. Auch hat sich gezeigt dass Verwebung zwischen Volk und Militär dazu führen können Kriege emotionaler und kürzer zu halten bzw. durch schlechte Erfahrungen zu verhindern und Staatsstreiche durch volksnahe Militärs zu unterbinden bzw. zuverunmöglichen.
Man müsste halt wissen, was Anarchie bedeutet, aber die meisten verwechseln das ganze ja mit Anomie….
Anarchismus ist die schärfste Form der „Survival of the fitest“-Theorie (Darwin).
Eben das, was die linken so vehement bekämpfen. Den Kapitalismus!
Irgendwie widersprecht ihr euch doch selbst.
Anarchie ist nicht die Abwesenheit von Regeln, sondern die Abwesenheit von Herrschern.
Ich zum Beispiel bin keine Anarchistin im klassischen Sinne. Ich bin ncht für die Abschaffung von Staat und Institutionen. Allerdings bin ich der Meinung, dass an vielen Stellen Hirarchien abgeflacht oder abgeschafft werden müssen. Was spricht zum Beispiel gegen selbstverwaltete Jugendzentren, Lernen ohne Lehrplan oder Hausbesetzungen?
„Survival of the fitetst“ würde bedeuten, dass sie die Stärkeren über die Schwächernen stellen. Am Ende stünde wahrscheinlich Faschismus, die steilste Hirarchiepyramide überhaupt. Anarchie bedeutet, dass sich niemand über den anderen stellt.
Schuldigung, ich habe den zweiten Kommentar von IronCandy erst jetzt gelesen und möchte etwas anders formulieren!
@Iron:
Du hast absolut keine Ahnung was Anarchie bedeutet, bitte gehe dich bei deinem Politiklehrer beschweren (Achne, der typ hats dir ja wahrscheinlich so eingetrichtert udn du hast natürlich alles gelaubt was dieser vom Staat bezahlte Idiot gesagt hat).
Also mach dich bitte noch mal selbst schlau, denn wenigstens dein Deutschlehrer hat vernünftige Arbiet geleistet zu haben, du kannst immerhin lesen und schreiben!
Gegen ein Anarchistischen System ist nichts einzuwenden, wenngleich es leider eine Utopie ist 😦
„Gegen ein Anarchistischen System ist nichts einzuwenden, wenngleich es leider eine Utopie ist “
Macht aus meiner Sicht keinen Sinn…
Meine Deutschlehrerin nicht, wenn ich mir die Rechtschreibfehler in meinen Kommantaren ansehe…
@IronCandy
Wenn dich nicht interessiert was konservate Politiker sagen, dann kann ich dir nur dazu gratulieren. Allerdings scheisnt du die Problematik, auf die dieses ganze Projekt eingeht dann nicht ganz verstanden zu haben.
‚Linksextremismus‘ bzw. ‚Extremismus‘ an sich sind politische Kampfbegriffe, die aus der Absolutismustheorie hervorgegangen sind. Sie wurden deffiniert von eienr kleinen Gruppe konservativer Politikwissenschaftler, die nach wie vor die Deutungshoheit für sich beanspruchen udn werden verwendet von konservativen Politikern, um eben jenes Konglomerat diffus als ‚ploitisch Links‘ wahngenommener Strömungen, dass auch atomkraftgegner_innen einschließt zu diffamieren und kriminalisieren.
Deine ausführungen zur Globalisierungsskepsis bzw. Globalisierungskritik teile ich weitestgehend, insbesondere ist die abgenzung z.B. von politisch rechten nationalistisch veranlagten Isolationisten imo wichtig. Das tut aber wenig zur Debatte.
Deine Ausführungen – so ich sie denn als solche Betrachten mag – zum Thema Annarchismus zeugen hingegen leider wie mein Vorredner bereits anmerkte von einer völligen unkenntnis der Idee und Praxis anarchistischer Störmungen udn gesellschaften.
Ich verstehe ja die naive perspektive: Kein Herrscher -> Keine Regeln -> Mord und totschlag, noch in teilen, auch wenn die zugrunde liegende Hobbsche Naturzustandslehre nich teile und dir unterstelle, dass du das hoffentlich eigentlich auch nicht tust.
Anarchist_innen geht es allerdings durchaus nciht plump um die legalisierung von mord, sondern darum die Zweckmäßigkeit des Legalitätsbegriffes und seiner umsetzung an sich in frage zu stellen.
Grob gesagt geht es darum, wie in einem gesellschaftlichen Rahmen dem Individuum größt mögliche Freiheit zugestanden werden kann. Dass ein Individuum mordet wäre keine Ausprägung davon, weil die/der ermordete ebenfalls ein Individuum ist udn somit auch Freiheiten, z.B. das Recht zu leben genießt.
Ferner geht es im Anarchismus um Fragen wie die Überwindung von scheinwiedersprüchen in Wettbewerberischen Kampfbegriffen wie Egoismus vs. Altruismus.
Vor allem erkennt anarchismus aber die verschiedenheit menschlicher bedürfnisse an und liefert daher KEINE Blueprints dafür wie die gesellschaft den zwangsläufig auszusehen habe, schon allein daher ist die trivialdarstellung „mord wird legal“ falsch.
Die Frage was anarchismus ist, ist allemal zu groß für eine Kommentardisskusion, aber ich kan ndir nur empfehlen ich damit einmal auf einem Level auseinander zu setzen, dass über die verwendung des Begriffes durch aktholische theologen im Mittelalter hinausgeht.
Was du zu militarismus sagst finde ich einigermaßen wiederlich. Es klingt ein bisschen nach ein paar Ideen, die Trotzky mal geäußert und später aber selbst wieder verworfen hat. Deine verwebung zwischen Volk[sic] und Militär klingt jedenfalls sehr nach einem autoritären Regim – so stelle ich mir die gesellschaft ganz sicher nicht vor.
Zunächst einmal lehnt Anarchie den Staat an sich ab. Daraus folgt dass Gesetze nicht durchgesetzt, geschweige denn kontrolliert werden können.
Anarchie geht allerdings folgt man der Definition von Wikipedia nur auf Herrschaft ein… daher Eigentumsfragen spielen keine Rolle.
Es wird daher ohne Frage dazu kommen dass Individuen Eigentum akkumulieren schon des simplen Überlebens wegen.
Daher bin ich der Auffassung dass Anarchie zwangsläufig zu Libertarismus führt und damit wieder sozial Konflikte die wir bereits kennen erwachsen mit den Wenigen die viel besitzen und den Vielen die jämmerlich verrecken.
Allgemein ist eine Anarchie sowieso utopisch(wenn nicht sogar völlig unlogisch) da zentrale Macht abgelehnt wird aber alle Beteiligten zum eigenen Nachteil ein gleichgeschaltete Grundhaltung gegen zentrale Macht inne haben sollen… wie dass? Und vorallem wie soll gewährleistet werden dass nicht einzelne Individuuen zentrale Macht anstreben?
Bzgl. des Militarismus…
Mit Verwebung meine ich ganz simpel folgendes:
Soldaten sollten normale hier lebende Staatsbürger sein und keine Fremdenlegionäre bzw. Söldner.
Wenn solche Soldaten sterben kommt dass bei der Bevölkerung an und früher oder später gibt es Widerstand.
Außerdem kommen so unfreiwillig Informationen ans Licht die man sonst nie bekommen würde. Soldaten plaudern aus wie unvorbereitet Sie dahin geschickt werden oder was ihre teilweise absurden Missionen sind.
Bzgl. deines letzten Satzes kommt bei mir der Verdacht auf dass du dich stark an Propagandabegriffe der Medien klammerst…
Jeder Staat ist autoritär(denn jeder Staat beruht auf Autoritäten und Hierarchien) und jeder Staat hat ein Regim, meist Regierung genannt.
Bevor jetzt das allgemeine Entsetzen ausbricht ja die Begriffe werden vornehmlich für Schurkenstaaten und nicht für zB die BRD verwendet.
Mein Freund ich rate dir mal Bakunin zu lesen , .
Der Anarchismus ist ein FREIER SOZIALISMUS !
Siehe die Zeit vor der Franco Diktatur in Spanien . .
Ich empfehle dir die Doku die Utopie leben . .
hier der Link….
Hehe… ja, Ironie is halt nicht jedermanns/fraus Sache…
Deshalb haben die Steinbach und die Junge Union die Aktion ja auch so prima verbreitet… so sinngemäß „Jaaaa… jetzt geben sie es endlich selber zu, die grünen Terrorteenies, jawoll, schäääämen sollen sie sich…Rote Zecken im Demokatiepelz bekennen sich“ usw usf…. sehr sehr lustich, denen im Netz beim Grünterroristen-Bashing zuzuschauen…. Wie Kinder an Weihnachten. Und Ostern.
Ob die´s echt nich peilen und meinen, sie würden jetzt willentlich bestätigt in ihren Annahmen? Oder pfeifen sie halt einfach nur drauf, dass ihre Empörungsarien den Eindruck von Gemütsschlichtheit bis akutem Hirnriss erwecken – vielleicht, weil nicht zu erwarten ist, dass der Zielgruppe ihre Inszenierung als solche auffällt?
Ich mein, bevor sich die JU hinsetzt und ein Statement auf ihrer Webseite verfasst (und nich so im Überschwang mal so dahinkommentiert wie wohl oben geschehen, nix für ungut ; ), vorher hätten sie ja schon mal überlegen können, dass ein solches „Bekenntnis“, wie sie´s interpretieren, doch viel zu traumhaft wäre, um wahr zu sein. Vor allem so frei Haus!
Und doch lassen sie verlauten „Weniger hätten viele das offene Bekenntnis zum Linksextremismus wahrscheinlich von der Grünen Jugend erwartet. Die Jugendorganisation zeigt damit die hässliche Fratze der Grünen“ (ju-sh.de)
…hören sich ja schon ziemlich glücklich an… wobei mir solch Häme in diesem Stil eher von den Kollegen nen Ticken weiter rechts bekannt ist.
Das BundesPressePortal immerhin meint einen – ihrer Meinung nach schlechten – Scherz zu erkennen, mit dem sich die Grüne Jugend „selbst ins Abseits“ stelle.
Puh, Glück gehabt, der Verfassungsschutz bekommt also wohl doch kein neues Aufgabenfeld… Aber die JU stellt laut BPP doch „Konsequenzen“ für ihre Beziehung zur Grünen Jugend in Aussicht. Also: warm anziehen, Leute, das gibt noch Schimpfe.
Naja, sei´s drum, vielleicht hat Erika auch nur neulich bei Plasberg kapiert, dass Satire ein Renner ist und jetzt wollen se der Titanic Konkurrenz machen. In diesem Falle: Hut ab.
Jedenfalls ist die Aktion eine prima Sache, sie trifft genau den Kern der Problematik, nämlich die Linksextremismusannahme als willkürliche Zuschreibung und Mittel zur Diffamierung. Ob ich für die eine Extremistin darstelle, entscheide ich ja sowieso nicht selbst. Wenn ich´s mir aussuchen könnte, wäre ich nämlich gerne ein Sanguinikextremist.
So what.
Wenn wir bei Wünschdirwas wären (da wo die CDU sich jetzt wähnt) – Anarchie fänd ich auch prima. Aber nur mit lauter SanguinixtremistInnen. Und zwar netten. Dann klappts auch mit dem Nachbarn.
Bis dahin halt Holzklasse mit dem guten alten Demokratievehikel. Immerhin ist es doch eine beruhigende Vorstellung, dass ich nicht die CDU wählen muss, meinetwegen auch, wenn sie mich im Gegenzug für extremistisch halten darf.
Solange es noch nicht strafbar ist, von Anarchie zu träumen…hups, aber das sag ich vielleicht lieber nich zu laut, ist bestimmt staatsgefährdend..? Schwerer Traumlandesfriedensbruch. Nach der Extrem-Utopismusklausel. Oder so. Denen fällt schon noch was ein…
Anarchie … Kinder seid glücklich, Ihr wisst ja nicht, wovon Ihr redet. Un wat fürn Klugscheiß! In 30 Jahren (das sei lang, denkt Ihr?) sind die Sozialkassen in Europa leer, und den Reichen hat man auch alles wegbesteuert. Wer dann noch die Eier hat, in Armut von Anarchie zu träumen … Respekt. Aber als „Grüne Jugend“ seid Ihr nun mal ziemliche Osterhasen. Das bringt das Alter so mit sich. Also Hausaufgabe: In 30 Jahren sich daran erinnern, was Ihr jetzt schwätzt!
Hallo Clemens,hm, soso, Klugscheiß, ja? Welche Träume prognostizierst Du uns (?) „Kindern“ denn in Deiner durch Alterung gewonnenen Abgeklärtheit für Dein Zukunftsszenario? Und welches System wird dann herrschen?
Ob man in dann in Armut von Demokratie träumen wird, wage ich auch bezweifeln…
da kann ich mir ja gleich n Loch buddeln, wenn ich davon ausgehe, dass Ideale und Träume sowieso keine Zukunft haben. Nach dieser Sichtweise wäre Demokratie doch genau so utopistisch wie Anarchie, weil nach Deiner Vorausahnung offenkundig nicht dauerhaft praxisfähig, oder nicht?
Anarchie würde vor allem – flächendeckend vorhandenes – Verantwortungsgefühl erfordern. Solange das bei vielen Menschen nich mal bis zum Wahllokal reicht, bleibt m.E. schon das – idealtypische – Konstrukt der Demokratie als Volksherrschaft nicht so besser umgesetzt, als das der Herrschaftsfreiheit praktikabel scheint.
Bin ich also naiv, wenn ich wählen gehe? Ist die mangelnde Wahlbeteiligung demnach nur ein Zeichen demographisch bedingt anwachsender Weisheit und Vorausschau?
Juchee, dann kann ja nix mehr schiefgehen…
p.s….ach ja, ab welchem Alter gelten „wir“ Dir eigentlich nicht mehr als jugendlich-leichtsinnig sondern schon als unverbesserlich? Hab ich mit Mitte 30 wohl noch Chancen auf Einsicht?
Ich hoffe wirklich dass es noch Leute hier gibt die nicht für Anarchie sondern Sozialismus streiten, denn wir können nicht Utopien hinterher rennen um reale Missstände zu beseitigen.
Schade, dass manche hier anscheinend nicht verstanden haben, dass es hier nicht um eine Selbstbeschreibung geht. Es geht darum zu zeigen, dass man von vielen staatlichen Stellen schon allein dafür kriminalisiert wird, gegen Atomkraft zu sein oder sich gegen Nazis zu engagieren. Wir suchen uns diesen Begriff ja nicht selber aus, er wird auf uns angewandt. Deswegen haben auch nicht WIR eine Forderung nach der Nachfolge des Kapitalismus, weil WIR nicht eine Gruppe sind. Wir werden in einen Topf geworfen, weil schon das be-jahen einer der Aussagen oben reicht, um dem Verfassungsschutz ein Dorn im Auge zu sein. Deshalb ist auch Zara Amy Eckart eine Linksextremist*in, ob er*sie möchte oder nicht.